Syrien: Gewalt in Idlib muss beendet werden
Seit Dezember haben sich die Angriffe Putins und Assads auf die letzte verbliebene Rebellenhochburg Idlib intensiviert. Nun geraten die rund drei Millionen Menschen, die in der Region Zuflucht gesucht haben, auch noch zwischen die Fronten der Auseinandersetzung zwischen der Türkei und dem durch Russland und Iran gestützten syrischen Machthaber Assad. Während sich die humanitäre Situation in Idlib dramatisch verschlimmert, schaut die internationale Gemeinschaft tatenlos zu. Das ist unerträglich.
Die Tatsache, dass Assad bei der Rückeroberung des gesamten syrischen Territoriums nach wie vor auf die russische Unterstützung angewiesen ist, erschwert die Konfliktlösung. Auch die aggressive Rhetorik, die man laut Medienberichten aus Ankara vernimmt, ist nicht hilfreich. Obgleich Deutschland und die Europäische Union in diesem Stellvertreterkrieg seit Jahren keine Rolle mehr spielen, erwarte ich, dass sich die Bundesregierung sowohl beim NATO-Partner Türkei als auch bei Präsident Putin endlich für eine Deeskalation und ein Ende der Gewalt einsetzt. Bundeskanzlerin Merkel darf sich nicht länger von Präsident Erdogan mit der Flüchtlingsthematik erpressen lassen.