Bijan Djir-Sarai

2 Jahre Trump im Weißen Haus – Weltpolitik muss neu gedacht werden

Dass er wirklich ins Weiße Haus einziehen wird, wollte lange niemand wahrhaben. Und nun ist Halbzeit, seit zwei Jahren ist Donald Trump nun Präsident der Vereinigten Staaten. Seither hat sich in der internationalen Weltpolitik vieles verändert.

Mit seiner „America First“-Strategie tritt US-Präsident Trump seinen Partnern reihenweise auf die Füße. Doch es führt auch dazu, dass Partnerschaften neu gedacht, Verträge neu verhandelt und europäische Verhaltensweisen und Strategien angepasst werden.

Die einseitige Aufkündigung des INF-Vertrages mit Russland ist durchaus nachvollziehbar. Warum sollte ein Land einen Vertrag aufrechterhalten, wenn die Vertragspartner sich nicht daran halten? Die Bedenken liegen nur in Europa, denn wir wären unmittelbar von der neuen Bedrohung seitens Russlands betroffen. Europa muss sich dieser Konsequenz bewusst sein.

Auch im Nahen Osten sorgt das Verhalten des US-Präsidenten immer mehr für Unruhen, Sorgen und Destabilisierung. Dabei stellt sich die Frage: Haben die USA überhaupt eine Strategie für die krisengeplagte Region? Der kopflose Rückzug aus Syrien deutet nicht darauf hin. Hilft er doch mehr den Feinden der USA. Denn mit diesem Rückzug überlässt Trump Assad, Teheran und Moskau das Terrain.

Auch im Umgang mit Partnern ist und bleibt Donald Trump unberechenbar. Das macht die Zusammenarbeit deutlich schwieriger und stellt die deutsche, aber auch die europäische Politik immer wieder vor neue Herausforderungen. Man muss sich in der Schlussfolgerung darüber im Klaren sein, dass auf die USA unter Präsident Donald Trump kein Verlass mehr ist. Die europäischen Staaten müssen sich für ihre eigene Zukunft mehr anstrengen und Aktivitäten entfalten. Das fängt bei der geforderten Erhöhung der Verteidigungsausgaben an und hört mit einer eigenen Strategie für den Nahen Osten noch lange nicht auf. Aber eines dürfen wir bei dabei nicht vergessen. Es wird eine Zeit nach Donald Trump geben und die transatlantischen Beziehungen sind und bleiben eine der wichtigsten Errungenschaften.